22.0 Migration des Internet-Agenten auf Linux

Bei der Migration des Internet-Agenten auf Linux wird seine Domäne auf Linux migriert und anschließend die Internet-Agent-Software unter Linux installiert. Die Internet-Agent-Konfigurationsinformationen in ConsoleOne® werden anschließend aktualisiert und die in Warteschlangen befindlichen Internetnachrichten vom NetWare- oder Windows-Server auf den Linux-Server kopiert.

  1. Migrieren Sie die Domäne des Internet-Agenten auf Linux, wie unter Section 21.0, Migration einer Domäne und seines MTA auf Linux beschrieben.

    Wenn Sie SSL verwenden, erstellen Sie für die Migration der Domäne und ihres MTA eine neue Zertifikatsdatei (dateiname.crt) und eine neue Schlüsseldatei (dateiname.key) für den Linux-Server und speichern Sie diese im Verzeichnis /opt/novell/groupwise/agents/bin, wie unter Step 9 in Section 21.2, Durchführen der Domänenmigration beschrieben.

  2. Melden Sie sich in einem Terminalfenster auf dem Linux-Server als root an.

  3. Zeigen Sie den Linux-Server unter Windows an.

    Dies ist erforderlich, um Verwaltungsaufgaben in Windows ConsoleOne auszuführen, während der Internet-Agent konfiguriert wird. Anleitungen für Linux-Serverkonfigurationen finden Sie unter Section 19.1.1, Anzeigen von Linux-Servern unter Windows.

  4. Installieren und konfigurieren Sie den Linux-Internet-Agenten, wie unter Linux: Installieren der Internet-Agentensoftware beschrieben.

  5. In ConsoleOne aktualisieren Sie die Eigenschaftsseiten für den Internet-Agenten auf seinen neuen Standort:

    1. Legen Sie auf der Eigenschaftsseite "Identifikation" der Registerkarte "GroupWise" die Option Plattform auf Linux fest und klicken Sie auf Übernehmen.

    2. Geben Sie auf der Eigenschaftsseite "Netzwerkadresse" der Registerkarte "GroupWise" die IP-Adresse oder den DNS-Hostnamen des Linux-Servers an und klicken Sie auf Übernehmen.

    3. Löschen Sie auf der Eigenschaftsseite "Protokolleinstellungen" der Registerkarte "GroupWise", sofern Sie im Feld Pfad zur Protokolldatei einen Verzeichnispfad angegeben haben, den NetWare®- oder Windows-Pfad und klicken Sie auf Übernehmen.

      Unter Linux werden die Protokolldateien des Internet-Agenten unter /var/log/novell/groupwise/domäne.gwia gespeichert.

    4. Löschen Sie auf der Eigenschaftsseite "SSL-Einstellungen" der Registerkarte "GroupWise", sofern Sie in den Feldern SSL-Zertifikatsdatei und SSL-Schlüsseldatei vollständige Pfade angegeben haben, den NetWare®- oder Windows-Pfad und klicken Sie auf Übernehmen.

      Unter Linux sucht der Internet-Agent standardmäßig im Verzeichnis /opt/novell/groupwise/agents/bin nach Zertifikats- und Schlüsseldateien.

    5. Aktualisieren Sie auf der Registerkarte "Serververzeichnisse" die Felder Konvertierungsverzeichnis und SMTP-Warteschlangenverzeichnis mit den entsprechenden Linux-Standorten.

  6. Auf einem NetWare- oder Windows-Server stoppen Sie den Internet-Agenten.

    Ihr GroupWise®-System kann keine Internetnachrichten empfangen, solange der Internet-Agent nicht ausgeführt wird.

  7. Kopieren Sie die Internetnachrichten aus dem SMTP-Warteschlangenverzeichnis des Internet-Agenten vom NetWare- oder Windows-Server in das entsprechende Verzeichnis auf den Linux-Server.

    NOTE:Da Sie zuvor Step 3 ausgeführt haben, ist der Linux-Server unter Windows bereits sichtbar. Wenn Sie den Kopiervorgang lieber unter Linux ausführen möchten, müssen Sie zunächst den NetWare- oder Windows-Server unter Linux anzeigen, wie unter Section 19.2.1, Anzeigen eines NetWare- oder Windows-Servers unter Linux beschrieben.

    Das standardmäßige SMTP-Warteschlangenverzeichnis des Internet-Agenten lautet domäne/wpgate/gwia. In diesem Verzeichnis werden vier Warteschlangenunterverzeichnisse für die SMTP-Verarbeitung verwendet: Senden, Empfangen, Ergebnis und Umleiten. Nachdem Sie die Domäne auf Linux migriert haben, hat DBCopy diese Warteschlangenverzeichnisse und deren Inhalt zusammen mit der übrigen Domänenverzeichnisstruktur auf den Linux-Server kopiert. Seitdem könnten aber weitere Internetnachrichten eingegangen sein. Daher müssen diese Verzeichnisse erneut kopiert werden, nachdem der Internet-Agent gestoppt wurde.

    Wenn Sie auf der Eigenschaftsseite "Serververzeichnisse" des Internet-Agentenobjekts in ConsoleOne das Feld SMTP-Warteschlangenverzeichnis verwendet haben oder den Schalter/dhome in der Datei gwia.cfg zum Speichern der Verzeichnisse außerhalb der Domänenverzeichnisstruktur verwendet haben, kann DBCopy die Warteschlangenverzeichnisse nicht kopieren. Kopieren Sie die Warteschlangenverzeichnisse vom NetWare- oder Windows-Server an den standardmäßigen Standort in der Domänenverzeichnisstruktur oder an einen anderen Standort Ihrer Wahl auf dem Linux-Server. Wenn Sie sie nicht an den standardmäßigen Standort kopieren, aktualisieren Sie die Einstellung SMTP-Warteschlangenverzeichnis mit dem vollständigen Pfad.

  8. Wenn auf Ihrem Linux-Server Sendmail, Postfix oder ein anderer SMTP-Dämon aktiviert ist, müssen Sie diesen vor dem Starten des Internet-Agenten deaktivieren.

    Verwenden Sie beispielsweise die folgenden Befehle, um Postfix zu stoppen und zu deaktivieren:

     /etc/init.d/postfix stop 
    chkconfig postfix off 

    Alternativ können Sie den Internet-Agenten so konfigurieren, dass er ausschließlich an die Server-IP-Adresse gebunden wird, wie unter Binding the Internet Agent to a Specific IP Address (Binden des Agenten an eine spezifische IP-Adresse) beschrieben, sodass die IP-Adresse des Internet-Agenten keinen Konflikt mit der standardmäßigen Postfix-IP-Adresse 127.0.0.1 (die Loopback-Adresse) auslöst.

  9. Stellen Sie sicher, dass kein POP3- oder IMAP4-Dämon auf Ihrem Linux-Server ausgeführt wird, wenn Sie den Internet-Agenten für POP3- und IMAP4-Mail verwenden möchten.

  10. Vergewissern Sie sich, dass der MTA für die Domäne ausgeführt wird.

  11. Starten Sie den Linux-Internet-Agenten mit oder ohne Benutzeroberfläche, wie unter Linux: Starten des Internet-Agenten beschrieben.

    Wird die Serverkonsole des Internet-Agenten nicht angezeigt oder ist die Webkonsole des Internet-Agenten in Ihrem Webbrowser nicht verfügbar, überprüfen Sie die vorangehenden Schritte, um sicherzustellen, dass alle Schritte ausgeführt wurden. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel Internet Agent Problems (Probleme mit dem Internet-Agenten) im Abschnitt Strategies for Agent Problems (Strategien für Agentenprobleme) unter GroupWise 7 Troubleshooting 2: Solutions to Common Problems (GroupWise 7 Fehlerbehebung 2: Lösungen für häufig auftretende Probleme).

  12. Wenn der Linux-Internet-Agent für den neuen Domänenstandort reibungslos funktioniert und die anderen GroupWise-Agenten in der Domäne auf Linux migriert wurden, löschen Sie die alte Verzeichnisstruktur für die Domäne vom NetWare- oder Windows-Server.

  13. Wenn sich das SMTP-Warteschlangenverzeichnis außerhalb der Domänenverzeichnisstruktur befand, löschen Sie dieses Verzeichnis und seinen Inhalt vom NetWare- oder Windows-Server.

  14. Falls gewünscht, deinstallieren Sie die Internet-Agenten-Software, um auf dem NetWare- oder Windows-Server Festplattenspeicher freizugeben. Siehe Deinstallieren der NetWare GroupWise-Agenten oder Deinstallieren der Windows-GroupWise-Agenten.